Initiatoren und Träger, Dienste und Verwaltungen des Staates, Gemeinden, Universität von Luxemburg, Weiterbildungsanbieter der Berufskammern, gewerkschaftliche Akteure, Forschungszentrum, Vereinigungen und Stiftungen, sektorbezogene Weiterbildungsinstitute, private Weiterbildungsinstitute, Unternehmen.
Derzeit unterscheidet man mehrere Kategorien von Akteuren, die im Bereich des lebenslangen Lernens in Luxemburg tätig sind.
Der Staat spielt eine sehr aktive Rolle im Gesamtsystem der beruflichen Weiterbildung. Er schaltet sich insbesondere ein, um die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, sich an der Finanzierung der Investitionen der Unternehmen zu beteiligen und die Verwaltung des Systems zu ermöglichen.
Die Berufskammern der Arbeitgeber – Handelskammer (Chambre de Commerce), Handwerkskammer (Chambre des Métiers), Landwirtschaftskammer (Chambre d'Agriculture) – und die Berufskammern der Arbeitnehmer – Kammer der Staatsbeamten und -angestellten (Chambre des Fonctionnaires et Employés publics), Arbeitnehmerkammer (Chambre des Salariés) – wirken durch ihre Stellungnahmen ebenfalls an der Ausarbeitung der Bildungs- und Weiterbildungspolitik mit.
Das INFPC, eine dem Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend (Ministère de l'Éducation nationale, de l'Enfance et de la Jeunesse - MENJE) unterstehende öffentlich-rechtliche Anstalt, hat die Hauptaufgabe, das lebenslange Lernen innerhalb des wirtschaftlichen Geflechts zu fördern und alle sozioökonomischen Akteure im Hinblick auf das gemeinsame Ziel des Ausbaus der beruflichen Weiterbildung zusammenzubringen.
Die Aufgaben der Abteilung für Erwachsenenbildung (Service de la formation des adultes) sehen wie folgt aus:
Die Aufgaben der Abteilung für Berufsausbildung (Service de la formation professionnelle) sehen wie folgt aus:
Das INLL untersteht dem Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend und hat folgende Aufgaben:
Als nationale Zertifizierungsstelle:
Das CNFPC ist der bevorzugte Ort für die Durchführung der vom Ministerium organisierten beruflichen Aus- und Weiterbildung.
Das CNFPC Ettelbruck ist zuständig für:
Die Adem untersteht dem Minister für Arbeit, Beschäftigung sowie Sozial- und Solidarwirtschaft (Ministre du Travail, de l’Emploi et de l'Économie sociale et solidaire). Ihre Aufgabenbereiche sind vielfältig:
Die Gemeinden spielen eine immer wichtigere Rolle beim Ausbau der beruflichen Weiterbildung der Bürger.
Sie bieten in vielen Bereichen Kurse an:
Seit einigen Jahren entstehen immer wieder Initiativen mit dem Ziel, ein Weiterbildungsangebot zusammenzustellen, das von den Gemeindeverwaltungen als Netzwerk ausgeht.
Diese Initiativen nehmen unter anderem durch die Bereitstellung von Websites wie www.landakademie.lu, die ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildungen für die Region "Eisleck-Attert" anbietet, konkrete Formen an.
Hochschulausbildung
Die wesentlichen Ziele der Universität Luxemburg sind:
Universitätsdiplome können mittels beruflicher Weiterbildung erworben werden.
Die Berufskammern haben erheblichen Anteil am Ausbau von Qualifikationen.
Ihre Weiterbildungsmaßnahmen nehmen an Zahl ständig zu, wobei sie seit mehreren Jahren insgesamt über eine eigens für diese Tätigkeit geschaffene Infrastruktur verfügen.
Die Handwerkskammer (Chambre des Métiers) bietet jedes Jahr ein Kurs- und Seminarprogramm an, das sich sowohl an Führungskräfte als auch an die Mitarbeiter von Unternehmen richtet.
Dieses Angebot umfasst Management- und Verwaltungskurse gemäß den besonderen Bedürfnissen kleiner und mittlerer Unternehmen, Vorbereitungskurse für den Meisterbrief sowie spezifische technische Kurse. Letztere sind ausschließlich Handwerksunternehmen vorbehalten, die bei der Handwerkskammer eingetragen sind.
In Sachen Erstausbildung setzt sich die Handelskammer (Chambre de Commerce) für die Qualität des Sekundarunterrichts und insbesondere für die Berufsausbildung ein. Sie bietet Lehrpläne für den allgemeinen Sekundarunterricht an und beteiligt sich aktiv an der Organisation der Ausbildung, insbesondere, indem sie die potenziell betroffenen Berufe identifiziert, Lehrpläne ausarbeitet und die allgemeine Aufsicht und die Definition der Betriebsmodalitäten sicherstellt.
Die Handelskammer ist Mitgründerin des "House of Training", dem bevorzugten Partner in Sachen berufliche Weiterbildung für die luxemburgische Wirtschaft. Durch die Vereinigung der Weiterbildungsangebote der LSC und des IFBL – der Weiterbildungsinstitute der Handelskammer bzw. der Luxemburger Bankenvereinigung – unter einem Dach bietet das "House of Training" eine sehr breite Palette an auf die Bedürfnisse der Unternehmen, der Arbeitnehmer und des Arbeitsmarkts angepassten Weiterbildungen.
Auf der Ebene der Hochschulbildung hat sich die Handelskammer in Ergänzung zu ihrer Partnerschaft mit der Universität Luxemburg mit der Handwerkskammer zusammengeschlossen, um die ISEC-HdW (Institut supérieur de l'Économie - Hochschule der Wirtschaft) zu gründen, die im September 2016 eröffnet wurde und darauf abzielt, eine vollständige Wertschöpfungskette der beruflichen Weiterbildung zu fördern, indem eine "professionalisierende" tertiäre Ausbildung geschaffen wird. Die ISEC bietet sowohl zertifizierende Hochschulstudiengänge als auch Hochschulstudiengänge mit Diplomabschluss an. Nach der Bologna-Nomenklatur werden die Abschlüsse auf Bachelor- oder Masterniveau verliehen. Die Studiengänge können im dualen System absolviert werden, aber das praxisorientierte Bildungsangebot sieht auch Praktika und Lehrgänge in Unternehmen vor, die den Studierenden ECTS-Punkte einbringen.
Das Luxembourg Lifelong Learning Center (LLLC) der Arbeitnehmerkammer bietet Abendkurse, Seminare, spezialisierte Weiterbildungen sowie akademische Weiterbildungen in Zusammenarbeit mit luxemburgischen und ausländischen Partnern an.
Das LLLC ermöglicht ferner jedem, der eine wesentliche berufliche und/oder außerberufliche Erfahrung nachweisen kann, eines oder mehrere Diplome aus dem Programm der "Abendkurse" (Informatik und Bürotechnik, Buchhaltung und Controlling, Recht, Marketing, soziale Kompetenzen, Betriebswirtschaft) zu erwerben, ohne die Kurse besuchen oder Prüfungen ablegen zu müssen.
Die Hochschule für Arbeit und Soziales (EST) ist ein Ausbildungsinstitut, das einem dreigliedrigen Verwaltungsrat untersteht und dem Minister für Arbeit, Beschäftigung sowie Sozial- und Solidarwirtschaft unterstellt ist.
Dort werden Kurse angeboten, die sich an Arbeitnehmer und Selbstständige richten und auf den Erwerb, die Vertiefung und die Anpassung ihrer Kenntnisse insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Steuern, Verfassungsrecht, Arbeitsrecht, Sozialversicherungsgesetzgebung und Kultur abzielen.
Die EST kann auch mit der Ausbildung der Betriebsratsmitglieder der in Luxemburg niedergelassenen Unternehmen beauftragt werden.
Das LIH gewährleistet die Vermittlung der im Rahmen der Forschungsarbeit erzielten Erkenntnisse durch höchst anspruchsvolle Praktika. Diese Praktika richten sich an junge Akademiker, die ihr akademisches Wissen vertiefen wollen, sowie an Führungskräfte, die eine gewisse Berufserfahrung besitzen und in neuen Berufsbereichen zusätzliche Kenntnisse sammeln oder sich neu orientieren wollen.
Das Luxembourg Institute of Health (LIH) ist eine öffentliche Forschungseinrichtung im Bereich Biomedizin. Im Streben nach Spitzenleistungen stellen seine Forscher durch ihre Kreativität, ihren Enthusiasmus und ihr Engagement Wissen über die Mechanismen der Krankheiten bereit und tragen zur Entwicklung von neuen Diagnoseverfahren, innovativen Therapien und klinischen Anwendungen bei, die sich auf die Gesundheit der luxemburgischen und europäischen Bürger auswirken. Die Aktivitäten des LIH betreffen die folgenden Forschungsthemen: Onkologie, Infektions- und Immunkrankheiten, Gesundheit der Bevölkerung.
Das LIH steht an der Spitze der biomedizinischen Wissenschaften und beschäftigt sich tiefgreifend mit der Umsetzung von nationalen und internationalen Forschungsprogrammen im Bereich der personalisierten Medizin. Es fungiert als Katalysator für die Förderung von Forschungszusammenarbeiten mit den Dienstleistern der Gesundheitsversorgung, den Krankenhäusern und sonstigen öffentlichen und privaten biomedizinischen Einrichtungen. Um wirtschaftlichen und sozialen Wert zu schaffen, zielt es auf die Vermittlung seiner wissenschaftlichen Entdeckungen und technologischen Entwicklungen ab. Als erster Dienstleister für Informationen in Sachen öffentliches Gesundheitswesen in Luxemburg ermöglicht es ebenfalls den staatlichen Behörden, auf wissenschaftlichen Ergebnissen beruhende Entscheidungen zu treffen und bestätigte Daten an die internationalen Institutionen zu übermitteln.
Am LIH arbeiten zahlreiche Praktikanten, Master-Studierende und Doktoranden der Universität Luxemburg oder anderer Partneruniversitäten sowie Post-Doktoranden, die sich in einem bestimmten Forschungsbereich spezialisieren wollen. Das Institut bietet diesen jungen Wissenschaftlern, die am Anfang ihrer Karriere stehen, eine moderne Infrastruktur, hochmodernes technologisches Material und ein anregendes Arbeitsumfeld, das Betreuung und Heranführen an qualitativ hochwertige Forschung gewährleistet.
Das Angebot des LIH beinhaltet eine Reihe von Weiterbildungen, die "Training and Workshops", die den Erwerb von wissenschaftlichen und fächerübergreifenden Kompetenzen ermöglichen.
Die privaten Vereinigungen und Stiftungen gehören zu den Akteuren der beruflichen Weiterbildung.
Eine Liste mit einer Auswahl von gemeinnützigen Vereinigungen und Stiftungen ist über die Suchmaschine des Portals lifelong-learning.lu verfügbar sowie in dem vom INFPC herausgegebenen Verzeichnis der Weiterbildungsanbieter.
Vereinigungen und Stiftungen mit Sitz im Großherzogtum müssen zugelassen sein, um im Bereich der Weiterbildung tätig zu sein.
Mehr dazu unter Im Bereich der Weiterbildung tätig sein.
Derzeit sind mehrere sektorbezogene Einrichtungen im Bereich der beruflichen Weiterbildung tätig.
Zweck des Ausbildungsinstituts des Baugewerbes (IFSB) ist es, das System der sektorspezifischen Ausbildung des Baugewerbes für sämtliche Arbeitnehmerkategorien einzuführen. Das IFSB wurde vom Verband der Hoch- und Tiefbauunternehmen (Fédération des entreprises de construction et de génie civil) und der Vereinigung der Unternehmer aus dem Baugewerbe und der öffentlichen Hand (Groupement des entrepreneurs du bâtiment et des travaux publics) gegründet.
Mit seinem Weiterbildungszentrum in Bettembourg beabsichtigt das Institut, sich als Kompetenzzentrum für nachhaltiges Bauen in Luxemburg zu positionieren.
Ziel des Zentrums für berufliche Weiterbildung Dr. Robert Widong (Centre de formation professionnelle continue Dr Robert Widong - CFPC Dr Robert Widong), das vom Zusammenschluss der luxemburgischen Krankenhäuser (Entente des hôpitaux luxembourgeois) und den Gewerkschaften OGB-L und LCGB im Rahmen des Tarifvertrags des Krankenhaussektors gegründet wurde, ist es, das Fachpersonal aus dem Krankenhausbereich zu fördern und über das Ausbildungsangebot zu informieren, dies sowohl in Sachen Weiterbildung als auch in Sachen Aus-/Weiterbildungen mit zertifizierendem Abschluss.
Demnach bietet es sektorspezifische Weiterbildungen für alle Kategorien von Arbeitnehmern der Einrichtungen an, die Mitglieder des Verbands der luxemburgischen Krankenhäuser sind.
Zweck des nationalen Instituts für öffentliche Verwaltung (INAP), das dem für den öffentlichen Dienst zuständigen Minister untersteht, ist die berufliche Weiterbildung der Angestellten des Staates, der öffentlich-rechtlichen Anstalten des Staates, der Gemeinden, der Gemeindeverbände und der öffentlich-rechtlichen Anstalten der Gemeinden.
Das INAP ist auch für die Organisation der Prüfung der Kenntnisse der drei Verwaltungssprachen im Zusammenhang mit der Zulassung von Bewerbern zum Staats- und Gemeindedienst zuständig und bietet Dienstleistungen im Bereich der beruflichen Weiterbildung für andere öffentliche Einrichtungen an.
Unter den Akteuren der beruflichen Weiterbildung spielen die privaten Weiterbildungsanbieter eine bedeutende Rolle.
Es kann sich hierbei um folgende Anbieter handeln:
Eine Liste mit einer Auswahl von Weiterbildungsanbietern ist über die Suchmaschine des Portals lifelong-learning.lu verfügbar sowie über das Verzeichnis der Weiterbildungsanbieter.
Private Weiterbildungsanbieter mit Sitz in Luxemburg müssen eine Genehmigung für die Ausübung ihrer Tätigkeit besitzen.
Die Unternehmen sind die wesentlichen Akteure der beruflichen Weiterbildung. Die ständige Weiterentwicklung der Kompetenzen der Arbeitnehmer ist ein strategisches Anliegen, dem sie durch den jährlichen Weiterbildungsplan Rechnung tragen.
Die Weiterbildung findet ihren Platz im Zentrum des Unternehmens, wobei sich die bei der Weiterbildung erworbenen Kenntnisse schrittweise in Kompetenzen verwandeln.
Die Unternehmen bilden ferner den Anwendungsbereich der Gesetzgebung, die die berufliche Weiterbildung unterstützt und fördert, wodurch sie finanzielle Beihilfen für ihre Investitionen in die Weiterbildung beantragen können.